Norucholsäure: Ein neuer Hoffnungsträger im Kampf gegen primär sklerosierende Cholangitis

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Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine seltene und fortschreitende Lebererkrankung, für die es derzeit keine zugelassene medikamentöse Therapie gibt. Nun zeigt der Arzneistoffkandidat Norucholsäure (NCA) vielversprechende Ergebnisse in einer Phase-III-Studie, was Hoffnung auf eine zukünftige Behandlungsmöglichkeit macht.

Wichtige Erkenntnisse

  • Norucholsäure (NCA), ein halbsynthetisches Gallensäurederivat, wird als potenzieller neuer Wirkstoff gegen primär sklerosierende Cholangitis (PSC) erforscht.

  • Eine zulassungsrelevante Phase-III-Studie (NUC-5) liefert positive Zwischenergebnisse.

  • NCA scheint gut verträglich zu sein und zeigt eine Verbesserung bei einem wichtigen Endpunkt der Studie.

  • Trotz positiver Ergebnisse ist die Zulassung noch nicht absehbar, da die Studie noch läuft.

Verständnis der primär sklerosierenden Cholangitis

Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine chronische Erkrankung, bei der das Immunsystem die Gallengänge in der Leber angreift. Dies führt zu Entzündungen und Vernarbungen (Fibrose), die den Gallenfluss behindern. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs führen. Bisher gibt es keine zugelassene medikamentöse Behandlung für diese seltene Krankheit.

Wie Norucholsäure wirken könnte

Norucholsäure (NCA) ist ein halbsynthetisches Derivat der Gallensäure. Im Gegensatz zu körpereigenen Gallensäuren wird NCA nicht signifikant mit Glycin oder Taurin amidiert. Dies ermöglicht eine Aufnahme durch die Gallengangszellen (Cholangiozyten) aus der Gallenflüssigkeit und eine anschliessende Abgabe durch Leberzellen (Hepatozyten) zurück in die Gallenflüssigkeit. Dieser Prozess, als «cholehepatisches Shunting» bezeichnet, könnte zusammen mit vermuteten direkten entzündungshemmenden und antifibrotischen Effekten eine schützende Wirkung bei PSC entfalten.

Ergebnisse der Phase-III-Studie NUC-5

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie NUC-5 ist eine randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Untersuchung mit 301 PSC-Patienten. Der primäre Endpunkt der Studie ist eine Kombination aus einer teilweisen Normalisierung des Werts der alkalischen Phosphatase (ALP) auf unter das 1,5-fache des oberen Normalwerts (ULN) und dem Ausbleiben einer Verschlechterung des histologisch bestätigten Krankheitsstadiums. Nach 96 Wochen Behandlungsdauer erreichten 15 Prozent der mit NCA behandelten Patienten diesen kombinierten Endpunkt, verglichen mit nur 4 Prozent in der Placebogruppe. Laut Dr. Falk Pharma wurde NCA gut vertragen, und die Raten schwerwiegender unerwünschter Ereignisse waren in beiden Behandlungsgruppen ähnlich.

Ausblick und weitere Schritte

Die Studie NUC-5 ist noch nicht abgeschlossen. Die Teilnehmer erhalten für weitere 96 Wochen eine fortgesetzte doppelblinde Behandlung mit NCA oder Placebo. Erst nach Abschluss der gesamten 192 Wochen der doppelblinden Behandlung werden weitere Ergebnisse veröffentlicht. Bis zu einer möglichen Zulassung von Norucholsäure als Therapie für PSC wird es daher noch einige Zeit dauern.

Quellen

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