Eine internationale Expertengruppe unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Rolle der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bei der Behandlung von COVID-19 überprüft und positive Ergebnisse festgestellt. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass TCM in bestimmten Fällen vorteilhaft sein kann und empfahlen den Mitgliedstaaten, deren Einsatz in Betracht zu ziehen.
Wichtige Erkenntnisse
- Die WHO hat eine Expertenbegegnung zur Bewertung der TCM bei der Behandlung von COVID-19 abgehalten.
- Es gibt Hinweise darauf, dass TCM das Risiko einer Verschlimmerung von leichten bis mittelschweren COVID-19-Fällen zu schweren Fällen reduzieren kann.
- Die Experten stellten fest, dass TCM in Kombination mit konventioneller antiviraler Medizin sowohl sicher als auch vorteilhaft ist.
- Es wird empfohlen, weitere Analysen und Studien durchzuführen und die Ergebnisse den Mitgliedstaaten mitzuteilen.
Überprüfung und Empfehlungen der WHO
Im Anschluss an einen Dialog zwischen dem Generaldirektor der WHO und der Nationalen Verwaltung für Traditionelle Chinesische Medizin Chinas im Januar 2022 fand vom 28. Februar bis 2. März 2022 eine virtuelle Expertenbegegnung statt. Ziel war es, die Methodik der vorgelegten Berichte zu verstehen, randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) zur TCM bei verschiedenen Stadien von COVID-19 zu analysieren und den Beitrag eines integrierten TCM-Ansatzes zur Behandlung von COVID-19 zu bewerten. Die 21 internationalen Experten, darunter Mitglieder des WHO-Expertenbeirats und Vertreter von WHO-Kollaborationszentren, prüften drei Berichte aus China sowie 12 veröffentlichte RCTs.
Potenzielle Vorteile und Sicherheit von TCM
Die Experten des WHO-Gremiums kamen zu dem Schluss, dass TCM in einigen Fällen von COVID-19 von Nutzen sein kann. Insbesondere wurde festgestellt, dass TCM dazu beitragen kann, das Fortschreiten von leichten bis mittelschweren Fällen zu schweren Verläufen zu verringern. Die Daten aus verschiedenen Studien deuteten darauf hin, dass TCM, wenn sie mit konventionellen antiviralen Medikamenten kombiniert wird, sowohl sicher als auch wirksam ist. Die Experten betonten die Notwendigkeit weiterer Forschung und den Austausch von Ergebnissen mit den WHO-Mitgliedstaaten, um die Rolle der traditionellen Medizin bei globalen Pandemien besser zu verstehen und zu stärken.
Chinas Erfahrungen mit TCM bei COVID-19
China hat die Traditionelle Chinesische Medizin aktiv in seine COVID-19-Behandlungsstrategie integriert. Offizielle Berichte aus China, wie die von Xinhua veröffentlichten, heben die Wirksamkeit bestimmter TCM-Präparate hervor. So wurde beispielsweise die TCM-Dekoktion "Qingfei Paidutang" bei Tausenden von bestätigten Fällen eingesetzt, wobei positive Ergebnisse hinsichtlich der Symptomverbesserung und Heilung erzielt wurden. Auch chinesische Patentarzneimittel wie Jinhua Qinggan Granules und Lianhua Qingwen Kapseln wurden in den nationalen Behandlungsrichtlinien empfohlen und als klinisch wirksam eingestuft. Die chinesische Regierung hat die Integration von TCM und westlicher Medizin in der Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten gefördert.
Quellen
- WHO Expert Meeting on Evaluation of Traditional Chinese Medicine in the Treatment of COVID-19, World Health Organization (WHO).
- World Health Organization chief given report on use of traditional Chinese medicine in fighting Covid-19 |
South China Morning Post, South China Morning Post. - WHO panel sees potential benefits of traditional Chinese medicine in Covid-19 treatment, South China Morning Post.
- Update: Traditional Chinese medicine effective in COVID-19 treatment: official – Xinhua, 新华网.
- Chinese patent medicines, prescriptions effective in COVID-19 treatment: official – Xinhua, 新华网.



