Nach einer Operation ist es normal, dass Schmerzen auftreten. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bietet hier sanfte Wege, um diese Beschwerden zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Anders als in der Schulmedizin, wo oft auf starke Schmerzmittel zurückgegriffen wird, betrachtet die TCM den Körper als Ganzes. Es geht darum, den Energiefluss wiederherzustellen und Ungleichgewichte zu beheben, die zu den Schmerzen führen. Die Behandlung von Schmerzen nach Operationen mit TCM-Methoden kann eine wertvolle Ergänzung sein, um den Heilungsprozess auf natürliche Weise zu fördern.
Schlüsselpunkte zur Schmerzbehandlung nach Operationen mit TCM
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Die TCM sieht Schmerzen oft als Folge von blockiertem Qi- und Blutfluss. Ziel ist es, diesen Fluss wiederherzustellen.
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Akupunktur kann gezielt eingesetzt werden, um Schmerzpunkte zu stimulieren und die körpereigene Schmerzlinderung zu aktivieren. Die Auswahl der Punkte richtet sich nach dem individuellen Beschwerdebild.
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Chinesische Kräuter können helfen, Entzündungen zu reduzieren, die Durchblutung zu fördern und das Gewebe zu stärken, was die Heilung nach einer Operation unterstützt.
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Manuelle Techniken wie Tui Na Massage können Verspannungen lösen, die Durchblutung verbessern und so direkt zur Schmerzlinderung beitragen.
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Ergänzende Methoden wie Moxibustion und Schröpfen sowie eine angepasste Ernährung und angepasste Bewegung können den Heilungsprozess zusätzlich unterstützen und das Wohlbefinden steigern.
Grundlagen der Schmerzbehandlung nach Operationen in der TCM
Nach einer Operation ist der Körper oft geschwächt und der natürliche Energiefluss kann gestört sein. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) betrachten wir Schmerz oft als ein Zeichen dafür, dass etwas im Körper nicht mehr frei fliesst. Stell dir vor, dein Körper ist wie ein Flussbett: Wenn alles glatt läuft, ist das Wasser klar und bewegt sich ungehindert. Nach einer Operation kann es aber so sein, als ob Steine oder Äste den Fluss blockieren. Das ist es, was wir in der TCM als Stagnation bezeichnen.
Das Prinzip von Fluss und Stagnation bei Schmerzen
Das Grundprinzip in der TCM lautet: Wo es frei fliesst, gibt es keinen Schmerz. Wo es stockt, entsteht Schmerz. Nach einer Operation kann es zu einer Stagnation von Qi (Lebensenergie) und Blut kommen. Diese Stagnation ist die häufigste Ursache für postoperative Schmerzen. Es ist, als ob das Blut und die Energie nicht mehr richtig zirkulieren können, was zu Druck und Unbehagen führt. Wir versuchen also, diesen Fluss wiederherzustellen, damit dein Körper sich selbst heilen kann. Eine gute Durchblutung ist dabei entscheidend.
Ursachen von Schmerzen aus Sicht der TCM
Aus Sicht der TCM können Schmerzen nach einer Operation verschiedene Ursachen haben. Oft sind es äussere Faktoren, die den Körper belasten, wie zum Beispiel die Operation selbst, die als eine Art Verletzung betrachtet wird. Aber auch innere Faktoren spielen eine Rolle. Dazu gehören die Emotionen, die du während und nach der Operation erlebst, oder eine allgemeine Schwächung deines Körpers. Manchmal können auch Kälte oder Feuchtigkeit, die während oder nach der Operation eindringen, zu Schmerzen führen. Wir schauen uns also das Gesamtbild an, um die genaue Ursache zu finden.
Formlose und geformte Schmerzen verstehen
Wir unterscheiden in der TCM zwischen formlosen und geformten Schmerzen. Formlose Schmerzen sind oft eher wandernd und schwer zu lokalisieren. Sie hängen meist mit einer Qi-Stagnation zusammen. Stell dir vor, die Energie zirkuliert unruhig und verursacht mal hier, mal da ein Ziehen. Geformte Schmerzen hingegen sind meist an einem festen Ort und fühlen sich dumpf oder stechend an. Sie werden oft durch eine Blut-Stagnation verursacht, also wenn das Blut selbst nicht mehr richtig fliesst. Das kann sich wie ein Druckgefühl anfühlen, das nicht weggeht. Das Verständnis dieser Unterschiede hilft uns, die passende Behandlung zu wählen.
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Formlose Schmerzen: Oft verbunden mit Qi-Stagnation, wandernd, wechselnd.
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Geformte Schmerzen: Meist an einem festen Ort, dumpf oder stechend, oft mit Blut-Stagnation verbunden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Konzepte uns helfen, die individuellen Beschwerden nach einer Operation besser einzuordnen und gezielt zu behandeln.
Akupunktur zur Linderung postoperativer Beschwerden
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Nach einer Operation ist der Körper oft geschwächt und schmerzempfindlich. Die Akupunktur bietet hier eine sanfte und wirksame Methode, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Beschwerden zu lindern. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geht es darum, den Fluss von Qi und Blut wiederherzustellen, der durch den chirurgischen Eingriff und die damit verbundenen Schmerzen gestört sein kann.
Die Auswahl und Kombination von Akupunkturpunkten
Die Wahl der Akupunkturpunkte ist immer individuell und hängt von Ihrer spezifischen Situation ab. Wir betrachten nicht nur den Schmerzort selbst, sondern auch die zugrundeliegende Disharmonie im Körper. Oft kombinieren wir lokale Punkte, die direkt am Schmerzort wirken, mit Fernpunkten, die über die Meridiane mit dem betroffenen Bereich verbunden sind. Dies kann beispielsweise die Anwendung von Punkten an den Extremitäten sein, um Beschwerden im Rumpf zu behandeln. Ein Beispiel hierfür ist das Spiegelungsgesetz: Leidet ein Patient beispielsweise unter Schulterschmerzen auf der rechten Seite, kann der Punkt Ma 38 auf der linken Seite genadelt werden. Die Therapie erfolgt dabei immer innerhalb einer Arm/Bein-Kupplung.
Das Erreichen des De-Qi-Gefühls für optimale Wirkung
Ein wichtiger Aspekt in der Akupunktur ist das Erreichen des sogenannten «De-Qi»-Gefühls. Dies beschreibt eine spezifische Empfindung, die sowohl beim Patienten als auch beim Therapeuten eintreten kann, wenn die Nadel den richtigen Punkt getroffen hat und das Qi (Lebensenergie) zu fliessen beginnt. Es ist kein Schmerz, sondern eher ein Gefühl von Schwere, Ausdehnung oder manchmal auch ein leichtes Kribbeln, das sich entlang des Meridians ausbreiten kann. Dieses Gefühl ist entscheidend für die Wirksamkeit der Behandlung. Wenn das De-Qi-Gefühl nicht wie gewünscht auftritt oder in die falsche Richtung ausstrahlt, gibt es verschiedene Techniken, um es zu lenken und zu verstärken, damit die Energie dorthin gelangt, wo sie gebraucht wird.
Spiegelungsgesetze in der Akupunktur
Die Akupunktur nutzt auch sogenannte Spiegelungsgesetze, um Beschwerden zu behandeln. Dabei werden Punkte auf der Körperhälfte oder dem Meridian gewählt, die dem betroffenen Bereich spiegelbildlich gegenüberliegen. Dies ist besonders hilfreich, wenn der Schmerzort selbst schwer zugänglich ist oder wenn eine stärkere Wirkung erzielt werden soll. Zum Beispiel kann bei seitlichen Kopfschmerzen auf der linken Seite ein Punkt auf der rechten Hand behandelt werden, der zum Meridian des betroffenen Bereichs gehört. Diese Fernbehandlung kann oft erstaunlich gute Ergebnisse erzielen und ist ein faszinierendes Beispiel für die Vernetzung im Körper, wie sie in der TCM verstanden wird.
Kräutertherapie zur Unterstützung der Heilung
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Nach einer Operation ist der Körper oft geschwächt und benötigt gezielte Unterstützung, um sich zu regenerieren. Die Kräutertherapie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bietet hierfür ein reiches Arsenal an Möglichkeiten. Wir betrachten die Kräuter nicht nur als Mittel gegen Symptome, sondern als Wegbegleiter, die den Körper in seiner natürlichen Heilungsfähigkeit stärken.
Spezifische Rezepturen für die Folgen von Operationen
Operationen hinterlassen Spuren im Körper, die aus Sicht der TCM oft mit einer Stagnation von Qi und Blut einhergehen. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen und einer verlangsamten Wundheilung führen. Spezielle Rezepturen zielen darauf ab, diese Stagnationen zu lösen und den Fluss von Qi und Blut zu fördern. Ein Beispiel hierfür ist die Anwendung von Präparaten, die darauf ausgelegt sind, nach einer Prostata-Operation Qi- und Blut-Stauungen zu verhindern, blutungshemmend und entzündungshemmend zu wirken und Schmerzen zu lindern. Solche Mittel können oft schon präventiv eingenommen werden, um den Körper auf den Eingriff vorzubereiten und die Genesung zu beschleunigen.
Die Rolle von Kräutern bei Qi- und Blut-Stagnation
Wenn nach einer Operation Schmerzen auftreten, ist dies häufig ein Zeichen dafür, dass das Qi (die Lebensenergie) und das Blut nicht mehr frei fliessen können. Man spricht dann von einer Stagnation. Stellen Sie sich vor, ein Fluss wird durch einen umgestürzten Baum blockiert – das Wasser staut sich und kann nicht mehr weiter. Ähnlich verhält es sich mit Qi und Blut im Körper. Kräuter wie Angelika (Dang Gui) oder Ligustikum (Chuan Xiong) sind bekannt dafür, das Blut zu bewegen und Stagnationen aufzulösen. Sie helfen, den Fluss wiederherzustellen und somit auch die Schmerzen zu lindern. Die gezielte Anwendung dieser Kräuter ist ein Kernstück der TCM-Schmerztherapie nach Operationen.
Ergänzende Kräuter zur Stärkung von Nieren und Yang
Neben der direkten Schmerzbehandlung und der Lösung von Stagnationen ist es wichtig, die allgemeine Konstitution zu stärken. Die Nieren spielen in der TCM eine zentrale Rolle für die Lebenskraft und das Yang, die wärmende, aktive Energie im Körper. Nach einer Operation, die oft als grosser Energieverlust empfunden wird, kann das Nieren-Yang geschwächt sein. Kräuter wie Astragalus (Huang Qi) oder Ginseng (Ren Shen) werden eingesetzt, um das Qi zu tonisieren und das Yang zu stärken. Dies unterstützt den Körper nicht nur bei der Heilung, sondern hilft auch, zukünftigen Beschwerden vorzubeugen. Eine ausgewogene Kräutertherapie berücksichtigt daher immer sowohl die spezifischen postoperativen Beschwerden als auch die allgemeine Stärkung der körpereigenen Energiereserven.
Manuelle Therapien wie Tui Na
Neben Akupunktur und Kräutern ist die manuelle Therapie, insbesondere Tui Na, eine äusserst wirksame Methode, um Schmerzen nach Operationen sanft zu lindern und die Heilung zu fördern. Tui Na ist eine traditionelle chinesische Massageform, die darauf abzielt, den Fluss von Qi und Blut im Körper zu harmonisieren und Blockaden zu lösen. Sie ist weit mehr als nur eine einfache Massage; es ist eine gezielte Behandlung, die auf spezifischen Punkten und Meridianen des Körpers ansetzt.
Anwendungsbereiche von Tui Na bei Schmerzen
Nach einer Operation kann es zu verschiedenen Beschwerden kommen, die sich gut mit Tui Na behandeln lassen. Dazu gehören:
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Muskelverspannungen und Verhärtungen: Oft entstehen diese durch Schonhaltungen oder als Reaktion auf den chirurgischen Eingriff.
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Schwellungen und Ödeme: Tui Na kann helfen, den Lymphfluss anzuregen und so Schwellungen zu reduzieren.
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Schmerzen: Ob dumpf, stechend oder ziehend – Tui Na kann durch gezielte Griffe und Druckpunkte Linderung verschaffen.
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Bewegungseinschränkungen: Durch die Lockerung von Muskeln und Bindegewebe kann die Beweglichkeit wieder verbessert werden.
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Narbenbehandlung: Sanfte Techniken können helfen, Verklebungen im Narbenbereich zu lösen und die Elastizität der Haut zu fördern.
Das Ziel ist immer, den freien Fluss von Qi und Blut wiederherzustellen, denn laut der TCM sind Stagnationen die Hauptursache für Schmerzen.
Wichtige Griffe und Techniken
Beim Tui Na kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die je nach Beschwerdebild und Patient individuell ausgewählt werden. Zu den grundlegenden Griffen gehören:
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An Mo (Drücken und Reiben): Hierbei wird mit den Fingern oder der Handfläche Druck auf bestimmte Punkte oder Bereiche ausgeübt, um Stagnationen zu lösen und den Qi- und Blutfluss anzuregen.
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Tui Na (Schieben): Diese Technik beinhaltet fliessende Schiebungen entlang der Meridiane, um Energie zu bewegen und Verspannungen zu lockern.
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Rou (Kneten): Ähnlich wie beim Kneten von Teig werden Muskelpartien sanft geknetet, um sie zu entspannen und zu durchbluten.
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Dian Xue (Akupressur): Gezielter Druck auf spezifische Akupunkturpunkte, um deren Wirkung zu entfalten und Schmerzen zu lindern.
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Dou (Schütteln/Vibrieren): Sanftes Schütteln von Gliedmassen oder Körperteilen, um tiefer liegende Verspannungen zu lösen und die Gelenke zu mobilisieren.
Die Intensität und Dauer der Behandlung werden stets an die Konstitution des Patienten angepasst. Bei älteren Menschen, Kindern oder sehr geschwächten Personen werden sanftere Techniken und kürzere Behandlungszeiten angewendet. Bei kräftigeren Personen kann der Druck stärker und die Behandlung länger sein.
Kontraindikationen und Vorsichtsmassnahmen
Obwohl Tui Na eine sehr sichere Therapieform ist, gibt es einige Situationen, in denen Vorsicht geboten ist oder die Behandlung nicht durchgeführt werden sollte. Dazu gehören:
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Akute Entzündungen: In der akuten Phase einer Entzündung sollte Tui Na vermieden werden, um die Entzündung nicht zu verschlimmern.
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Offene Wunden oder Hautinfektionen: In den betroffenen Bereichen sollte die Behandlung unterbleiben.
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Schwere Erkrankungen: Bei ernsten Krankheiten wie Herz-, Lungen- oder Gehirnerkrankungen sowie bei malignen Tumoren ist besondere Vorsicht geboten und die Behandlung sollte nur von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.
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Blutgerinnungsstörungen: Bei Personen mit Neigung zu Blutergüssen oder Gerinnungsstörungen muss die Behandlung sehr sanft erfolgen.
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Frakturen (Knochenbrüche): Frische Brüche sind eine absolute Kontraindikation für Tui Na.
Es ist wichtig, dass du deinem Therapeuten alle relevanten Vorerkrankungen und aktuellen Beschwerden mitteilst, damit die Behandlung sicher und effektiv gestaltet werden kann. Manchmal kann es nach einer Tui Na-Behandlung zu vorübergehenden Hautrötungen oder leichten Schmerzen kommen, was in der Regel ein Zeichen dafür ist, dass der Körper auf die Behandlung reagiert und sich die Energie wieder in Bewegung setzt. Dies ist oft ein gutes Zeichen und klingt rasch wieder ab. Wenn du dich nach einer Behandlung unsicher fühlst oder ungewöhnliche Symptome bemerkst, sprich bitte umgehend mit deinem Therapeuten. Die manuelle Therapie ist ein wichtiger Baustein, um nach einer Operation wieder zu Wohlbefinden und Beweglichkeit zu finden, und kann wunderbar mit anderen TCM-Methoden kombiniert werden, um den Heilungsprozess ganzheitlich zu unterstützen. Eine gute TCM-Behandlung kann hierbei entscheidend sein.
Moxibustion und Schröpfen als ergänzende Methoden
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Neben Akupunktur und Kräutern gibt es weitere bewährte Methoden in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die nach einer Operation Linderung verschaffen können: Moxibustion und Schröpfen. Diese Techniken sind oft sehr wohltuend, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Schmerzen sanft zu behandeln.
Energie zuführen durch Moxibustion
Moxibustion, oft auch als „Brennesseltherapie“ bezeichnet, nutzt die Wärme von brennendem Beifusskraut (Artemisia vulgaris), um Akupunkturpunkte oder bestimmte Körperbereiche zu erwärmen. Dies ist besonders hilfreich, wenn nach einer Operation Kälte im Körper spürbar ist oder wenn die Energie (Qi) und das Blut stagniert sind. Die Wärme dringt tief ein und kann helfen, Stagnationen aufzulösen und die Zirkulation anzuregen. Man kann sich das vorstellen, wie wenn du an einem kalten Tag eine Wärmflasche auflegst – nur eben gezielter und mit einer tieferen energetischen Wirkung. Es ist eine wunderbare Methode, um Yang-Energie zuzuführen, die nach einer Operation oft geschwächt ist. Gerade bei Erschöpfungszuständen oder wenn du dich allgemein schwach fühlst, kann Moxibustion sehr unterstützend wirken. Sie hilft, die Abwehrkräfte zu stärken und kann sogar die Anzahl der weissen Blutkörperchen erhöhen, was die Heilung fördert. Die Moxibustion ist eine der ältesten Heilmethoden Chinas und wird oft eingesetzt, wenn Akupunkturpunkte nicht direkt genadelt werden dürfen oder können. Sie ist eine gute Ergänzung, wenn eine häufigere Behandlung nötig wäre, aber nicht immer möglich ist. Die Moxibustion kann auch bei Fruchtbarkeitsbehandlungen unterstützend eingesetzt werden, um die Yang-Energie zu stärken.
Blutiges Schröpfen zur Schmerzlinderung
Das Schröpfen ist eine weitere Technik, die wir gerne anwenden. Dabei werden Gläser auf die Haut gesetzt, um einen Unterdruck zu erzeugen. Dies kann helfen, Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Beim blutigen Schröpfen wird die Haut vor dem Aufsetzen des Glases leicht angeritzt, sodass ein kleiner Blutaustritt erfolgt. Dies ist eine intensivere Form, die besonders bei hartnäckigen Schmerzen und Stagnationen eingesetzt wird. Es hilft, „verunreinigtes“ Blut und blockierte Energie aus dem Gewebe zu ziehen. Stell dir vor, du löst einen hartnäckigen Knoten in einem Seil – das blutige Schröpfen kann ähnlich wirken, indem es tief sitzende Blockaden löst. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Methode nur von erfahrenen Therapeuten angewendet werden sollte und nicht bei jedem Patienten geeignet ist. Nach der Behandlung können kleine Blutergüsse entstehen, die aber in der Regel nach einigen Tagen wieder verschwinden.
Wärmende Wickel und Packungen
Ergänzend können auch wärmende Wickel und Packungen mit Kräutern eingesetzt werden. Diese werden auf die schmerzenden Bereiche aufgelegt und geben ihre Wärme und die Wirkstoffe der Kräuter langsam ab. Dies ist eine sehr sanfte Methode, um die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern, besonders wenn du Kälteempfindlichkeit in den betroffenen Bereichen bemerkst. Sie sind eine gute Option, wenn du dir eine äusserlich angewendete Wärmetherapie wünschst, die über die reine Wärmflasche hinausgeht.
Ernährung und Lebensstil als Teil der Behandlung
Nach einer Operation ist es nicht nur wichtig, die direkten Schmerzpunkte zu behandeln, sondern auch den Körper von innen heraus zu unterstützen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielt die Ernährung eine zentrale Rolle für die Heilung und das allgemeine Wohlbefinden. Wir betrachten den Körper als ein System, das aus dem Gleichgewicht geraten ist, und die Nahrung ist ein mächtiges Werkzeug, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen.
Die Bedeutung einer milzstärkenden Ernährung
Die Milz ist in der TCM für die Umwandlung von Nahrung in Energie und Blut verantwortlich. Nach einer Operation ist die Milz oft geschwächt, was zu Müdigkeit und Verdauungsproblemen führen kann. Eine Ernährung, die die Milz stärkt, ist daher unerlässlich. Das bedeutet, wir setzen auf warme, gekochte Speisen, die leicht verdaulich sind. Gedünstetes Gemüse, Suppen, Eintöpfe und Getreide wie Reis oder Hirse sind ideal. Vermeide zu kalte oder rohe Lebensmittel, da diese die Milz zusätzlich belasten können. Eine gut funktionierende Milz ist die Grundlage für eine schnelle Genesung.
Verzicht auf scharfe und erhitzende Speisen
Scharfe und stark erhitzende Gewürze wie Chili, Pfeffer oder Knoblauch können zwar kurzfristig anregend wirken, aber nach einer Operation fördern sie oft innere Hitze und können Entzündungen verschlimmern. Auch Alkohol und stark Gebratenes sind eher ungünstig. Stattdessen greifen wir zu milderen Gewürzen wie Ingwer (in Maßen), Zimt oder Fenchel, die wärmen, ohne zu überhitzen. Die Idee ist, den Körper nicht zusätzlich zu belasten, sondern ihm zu helfen, sich zu regenerieren. Wenn du mehr über die TCM-Ernährung erfahren möchtest, findest du hier Informationen zur Anovulation.
Die Rolle von Bewegung und Ruhe
Das richtige Mass zwischen Ruhe und sanfter Bewegung ist entscheidend. Direkt nach der Operation ist Ruhe wichtig, damit der Körper heilen kann. Sobald es der Zustand erlaubt, sind leichte, fliessende Bewegungen förderlich. Spaziergänge an der frischen Luft oder sanftes Dehnen können den Qi- und Blutfluss anregen und helfen, Stagnationen zu lösen, die nach einer Operation entstehen können. Überfordere dich jedoch nicht. Höre auf deinen Körper und steigere dich langsam. Ein ausgewogener Lebensstil, der sowohl Erholung als auch moderate Aktivität beinhaltet, unterstützt den Heilungsprozess optimal.
Deine Ernährung und dein Lebensstil spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, wie gut du dich fühlst. Sie sind ein fester Bestandteil der Behandlung, um deine Gesundheit zu verbessern. Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du deine Ernährung anpassen kannst, um dein Wohlbefinden zu steigern? Besuche unsere Website für wertvolle Tipps und Ratschläge.
Ein Ausblick in die Zukunft der Schmerzbehandlung
Die traditionelle chinesische Medizin bietet vielfältige und sanfte Wege, um Schmerzen nach Operationen zu lindern. Durch die Kombination von Akupunktur, Kräuterheilkunde und manuellen Techniken wie Tui Na können wir den Heilungsprozess unterstützen und das Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten fördern. Es ist uns ein Anliegen, Ihnen als erfahrene TCM-Praktikerin in Zürich mit über 22 Jahren Erfahrung in diesen Methoden zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ein ganzheitlicher Ansatz, der westliche und östliche Heilkunst vereint, die besten Ergebnisse erzielt. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihnen helfen können, Ihre Genesung auf natürliche Weise zu unterstützen.
Häufig gestellte Fragen
Was versteht die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) unter Schmerz nach einer Operation?
In der TCM sehen wir Schmerz oft als ein Zeichen dafür, dass etwas im Körper nicht richtig fliesst. Nach einer Operation kann es sein, dass das Qi (die Lebensenergie) oder das Blut im Körper stecken bleiben. Das ist so ähnlich, als würde ein Fluss blockiert. Diese Blockade führt dann zu Schmerzen, weil die Energie nicht mehr frei zirkulieren kann.
Wie kann Akupunktur bei Schmerzen nach Operationen helfen?
Akupunktur ist wie das gezielte Stechen von Nadeln an bestimmten Punkten im Körper. Diese Nadeln helfen, die blockierten Energieflüsse wieder in Gang zu bringen. Wenn das Qi und das Blut wieder frei fliessen können, lassen die Schmerzen nach. Manchmal wählen wir Punkte, die weit weg von der Schmerzstelle sind, aber trotzdem eine Verbindung haben – das nennt man Spiegelungsgesetz.
Welche Rolle spielen chinesische Kräuter bei der Heilung nach einer Operation?
Kräuter sind wie ein starkes Team für den Körper. Sie können helfen, die Energie wieder aufzubauen, die durch die Operation vielleicht etwas geschwächt wurde. Manche Kräuter regen den Fluss von Qi und Blut an, andere helfen, Entzündungen zu lindern oder den Körper zu stärken, zum Beispiel die Nieren, die in der TCM als Kraftquelle gelten.
Kann man mit Tui Na, einer Art chinesischer Massage, Schmerzen nach Operationen behandeln?
Ja, Tui Na kann sehr gut helfen! Durch gezielte Handgriffe und Massagen werden Verspannungen gelöst und der Energiefluss verbessert. Das ist besonders gut, wenn die Schmerzen durch verhärtete Muskeln oder blockiertes Gewebe entstehen. Aber man muss vorsichtig sein und darf nicht auf offenen Wunden oder bei bestimmten Krankheiten massieren.
Was sind Moxibustion und Schröpfen und wie helfen sie bei postoperativen Schmerzen?
Moxibustion ist, wenn man getrocknete Kräuter (Beifuss) anzündet und die Wärme über bestimmten Punkten einwirken lässt. Das wärmt den Körper und fördert den Fluss von Qi und Blut. Schröpfen wird oft bei Verspannungen eingesetzt, indem man Gläser auf die Haut setzt, die einen Unterdruck erzeugen. Das kann helfen, festsitzende Schmerzen zu lösen und die Durchblutung anzuregen.
Wie wichtig sind Ernährung und Lebensstil für die Genesung nach einer Operation aus Sicht der TCM?
Sehr wichtig! Was wir essen, beeinflusst unsere Energie. Eine Ernährung, die die Milz stärkt (oft warme, leicht verdauliche Speisen), hilft dem Körper, sich gut zu erholen. Zu scharfe oder zu kalte Speisen können den Heilungsprozess aber auch stören. Ausserdem ist eine gute Mischung aus Ruhe und sanfter Bewegung wichtig, damit der Körper Kraft tanken kann.


