Fallbeispiele: Pendeln im ÖV: Schlafstörungen, innere Unruhe und Reizüberflutung in Tram und Zug – TCM hilft

Der tägliche Weg zur Arbeit oder nach Hause kann eine echte Belastung sein. Viele Menschen fühlen sich im öffentlichen Verkehr wie in einer Tram oder einem Zug überreizt, unruhig oder leiden unter Schlafstörungen. Diese Symptome sind oft Ausdruck von Stress, der sich durch das Pendeln verstärkt. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet hier erprobte Ansätze, um diese Beschwerden zu lindern. In diesem Artikel beleuchten wir anhand von Fallbeispielen aus meiner Praxis in Zürich, wie TCM bei den Herausforderungen des Pendelns helfen kann.

Schlüssel-Erkenntnisse aus der TCM-Perspektive

• Chronischer Pendelstress kann zu Symptomen wie innerer Unruhe, Schlafstörungen und Reizüberflutung führen, die aus Sicht der TCM auf Ungleichgewichte wie Leber-Qi-Stagnation oder Milz-Qi-Mangel zurückzuführen sind.

• Fallbeispiele zeigen, dass eine gezielte Akupunktur und individuelle Kräuterrezepturen nach den Prinzipien der TCM die Symptome effektiv lindern können.

• Die TCM betrachtet die Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist und bietet Behandlungsstrategien, die darauf abzielen, das Qi zu harmonisieren, das Blut zu nähren und den Shen (Geist) zu beruhigen.

• Erschöpfung und Reizbarkeit im Pendleralltag werden in der TCM oft mit einem Mangel an Herz-Blut oder Milz-Qi in Verbindung gebracht, was durch stärkende Therapien behoben werden kann.

• Neben Akupunktur und Kräutern sind auch Lebensstil-Anpassungen, wie z.B. bewusste Pausen und Ernährung, wichtige Elemente der TCM zur Stressbewältigung im Pendlerverkehr.

Stress im öffentlichen Verkehr: Ein TCM-Blick auf die Herausforderungen

Symptome der Reizüberflutung und inneren Unruhe

Wer regelmässig mit Tram oder Zug unterwegs ist, kennt das: Enge, Lärm, Gerüche, ständige Bewegung und die Nähe zu vielen Menschen. Das kann für unser Nervensystem ganz schön anstrengend sein. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind dies Faktoren, die das Qi, unsere Lebensenergie, aus dem Gleichgewicht bringen können. Besonders empfindliche Menschen reagieren darauf mit Symptomen wie innerer Unruhe, Nervosität oder einem Gefühl der Überforderung. Manchmal äussert sich das auch in körperlichen Beschwerden, die auf den ersten Blick nichts mit dem Pendeln zu tun haben, wie Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen. Diese Reizüberflutung kann auf Dauer zu einer Stagnation des Leber-Qi führen, was sich in Anspannung, Gereiztheit und Schlafstörungen äussert.

Der Einfluss des Pendelns auf das Wohlbefinden

Das tägliche Pendeln ist für viele Menschen mehr als nur ein Weg von A nach B. Es ist oft ein notwendiges Übel, das Zeit und Energie kostet. Die Zeit im öffentlichen Verkehr wird nicht immer als erholsam empfunden. Stattdessen kann sie zu einer zusätzlichen Belastung werden, besonders wenn es zu Verspätungen kommt oder die Fahrt unangenehm ist. Dieser chronische Stress kann sich auf verschiedene Weisen auf unser Wohlbefinden auswirken. Er kann unser Immunsystem schwächen, unsere Verdauung beeinträchtigen und unsere emotionale Stabilität auf die Probe stellen. Die TCM betrachtet den Körper und Geist als Einheit, und so beeinflusst die äussere Belastung durch das Pendeln unweigerlich auch unser inneres Gleichgewicht.

TCM-Perspektive auf Stress und seine Manifestationen

In der TCM verstehen wir Stress als eine Störung des freien Flusses von Qi und Blut im Körper. Wenn dieser Fluss blockiert ist, entstehen Disharmonien, die sich in vielfältigen Symptomen zeigen können. Eine häufige Ursache für Stresssymptome ist die Leber-Qi-Stagnation. Die Leber ist in der TCM für die freie Zirkulation von Qi im ganzen Körper verantwortlich. Wenn sie durch äussere Faktoren wie den Stress im öffentlichen Verkehr oder innere Faktoren wie Ärger und Frustration blockiert wird, kann dies zu einer Kaskade von Beschwerden führen.

Dazu gehören nicht nur emotionale Symptome wie Reizbarkeit, depressive Verstimmungen und innere Unruhe, sondern auch körperliche Beschwerden wie Spannungskopfschmerzen, Verdauungsprobleme (Blähungen, Völlegefühl), Schlafstörungen und sogar Menstruationsbeschwerden bei Frauen. Die Milz, die für die Verdauung und die Produktion von Qi und Blut zuständig ist, kann ebenfalls geschwächt werden, was zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führt. Das Herz, welches den Geist (Shen) beherbergt, kann durch anhaltenden Stress aus dem Gleichgewicht geraten, was sich in Herzklopfen, Angstgefühlen und Schlafstörungen äussert.

Fallbeispiel 1: Innere Unruhe und Schlafstörungen durch Pendelstress

Patientenpräsentation und Hauptbeschwerden

Frau M., 38 Jahre alt, arbeitet im Marketing und muss täglich eine Stunde mit dem Zug zur Arbeit pendeln. Seit einigen Monaten berichtet sie über zunehmende innere Unruhe, die sich besonders am Abend und in der Nacht bemerkbar macht. Sie hat Schwierigkeiten einzuschlafen und wacht häufig auf, oft mit einem Gefühl der Anspannung. Tagsüber fühlt sie sich oft gereizt und unkonzentriert.

Die Zugfahrten selbst empfindet sie als besonders belastend: Die Enge, die Geräuschkulisse und die vielen Menschen lösen bei ihr ein Gefühl der Beklemmung aus. Sie beschreibt ihre Symptome als eine Art ständige innere Anspannung, die sie kaum noch zur Ruhe kommen lässt. Besonders beunruhigend sind die Schlafstörungen, die ihren Alltag stark beeinträchtigen.

TCM-Diagnose: Leber-Qi-Stagnation und Milz-Qi-Mangel

Nach eingehender Befragung und Puls- sowie Zungendiagnose zeigte sich ein klares Bild: Die Symptome von innerer Unruhe, Reizbarkeit und Schlafstörungen deuten auf eine Störung des Shen (Geist) hin, die oft mit einer Leber-Qi-Stagnation einhergeht. Die Leber, deren freier Fluss von Qi für emotionale Ausgeglichenheit und einen ruhigen Schlaf essenziell ist, ist durch den täglichen Stress des Pendelns und die Reizüberflutung blockiert. Dies äussert sich in der Anspannung, dem Grübeln und der Schwierigkeit, zur Ruhe zu kommen.

Der Puls war gespannt und leicht oberflächlich, was die Leber-Qi-Stagnation bestätigte. Die Zunge zeigte an den Rändern eine leichte Schwellung und war insgesamt blass, was auf einen zugrundeliegenden Milz-Qi-Mangel hindeutet. Die Milz ist für die Verdauung und die Umwandlung von Nahrung in Qi und Blut zuständig. Ein Mangel hier führt zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und kann die Entstehung von Schleim begünstigen, was wiederum den Fluss von Qi behindert. Die Kombination aus Leber-Qi-Stagnation und Milz-Qi-Mangel ist typisch für Menschen, die unter chronischem Stress leiden und deren Verdauungssystem dadurch beeinträchtigt wird.

Behandlungsstrategie: Akupunktur und Kräuterrezepturen

Die Behandlungsstrategie zielte darauf ab, den Qi-Fluss der Leber zu harmonisieren, das Shen zu beruhigen und gleichzeitig die Milz zu stärken, um die Energieproduktion zu verbessern und die Entstehung von pathologischen Faktoren wie Schleim zu reduzieren.

• Akupunktur: Es wurden Punkte gewählt, die primär die Leber beruhigen und das Shen verankern. Dazu gehören beispielsweise Leber 3 (Taichong) zur Regulierung des Leber-Qis und Herz 7 (Shenmen) zur Beruhigung des Geistes. Zusätzlich wurden Punkte zur Stärkung der Milz wie Magen 36 (Zusanli) eingesetzt.

• Kräuterrezepturen: Eine individuell angepasste Kräuterformel wurde verschrieben, die darauf abzielte, die Leber zu beruhigen und die Milz zu tonisieren. Eine mögliche Rezeptur könnte auf Formeln wie ‚Xiao Yao San‘ (Frei umherwandernde Pille) basieren, die traditionell zur Linderung von Leber-Qi-Stagnation und zur Stärkung der Milz eingesetzt wird. Die genaue Zusammensetzung wurde auf die spezifischen Symptome und die Konstitution der Patientin abgestimmt.

Ergebnisse und Ausblick

Nach einigen Wochen der Behandlung zeigte Frau M. eine deutliche Besserung. Die innere Unruhe war spürbar reduziert, und sie konnte leichter einschlafen und durchschlafen. Auch die Reizbarkeit am Tag nahm ab. Die Zugfahrten empfand sie als weniger belastend. Die Behandlung wird fortgesetzt, um die Milz weiter zu stärken und die Leber-Qi-Stagnation vollständig aufzulösen. Langfristig ist es wichtig, Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln, um Rückfälle zu vermeiden. Dies kann durch regelmässige Akupunktur, angepasste Kräuter und bewusste Pausen während des Pendelns geschehen.

Fallbeispiel 2: Erschöpfung und Reizbarkeit im Pendleralltag

Symptomatik: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und emotionale Dysbalance

Eine Patientin, Mitte vierzig, berichtete über anhaltende Müdigkeit, die sich auch durch vermehrten Schlaf nicht besserte. Sie fühlte sich oft gereizt und hatte Schwierigkeiten, sich über längere Zeit zu konzentrieren, was sich negativ auf ihre berufliche Leistungsfähigkeit auswirkte. Besonders morgens und abends, während des Pendelns mit öffentlichen Verkehrsmitteln, nahmen diese Symptome zu. Sie beschrieb ein Gefühl der inneren Unruhe und eine erhöhte Reizbarkeit gegenüber Lärm und Menschenmengen.

TCM-Syndrom: Herz-Blut- und Milz-Qi-Mangel

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) deuteten die Symptome auf einen Mangel an Herz-Blut und Milz-Qi hin. Das Herz beherbergt den Geist (Shen), und ein Mangel an Herz-Blut kann zu Unruhe, Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen führen. Die Milz ist für die Umwandlung von Nahrung in Qi und Blut zuständig; ein geschwächtes Milz-Qi beeinträchtigt die Energieproduktion und führt zu Müdigkeit und Erschöpfung. Die Kombination dieser Mangelzustände erklärt die beobachtete Symptomatik.

Therapieansatz: Stärkung von Milz und Herz

Der Behandlungsansatz konzentrierte sich auf die Stärkung von Milz und Herz sowie die Beruhigung des Geistes (Shen). Mittels Akupunktur wurden spezifische Punkte stimuliert, um das Milz-Qi zu tonisieren und das Herz-Blut zu nähren. Dazu gehörten Punkte wie Magen 36 (Zusanli) zur allgemeinen Qi-Stärkung und Milz 6 (Sanyinjiao) zur Harmonisierung der drei Yin-Meridiane. Zur Beruhigung des Shen wurden Herz 7 (Shenmen) und Perikard 6 (Neiguan) eingesetzt.

Zusätzlich erhielt die Patientin eine individuelle Kräuterrezeptur, die auf die Stärkung von Milz und Herz abzielte. Eine typische Formel in solchen Fällen könnte Gui Pi Tang sein, die darauf ausgelegt ist, Milz und Herz zu tonisieren und das Blut zu nähren. Die Kräuter unterstützten die körpereigene Energieproduktion und halfen, die emotionale Balance wiederherzustellen.

Fortschritte und Empfehlungen

Nach einigen Wochen zeigte die Patientin deutliche Fortschritte. Die Müdigkeit liess nach, die Konzentrationsfähigkeit verbesserte sich, und die Reizbarkeit nahm ab. Sie berichtete von einem ruhigeren Schlaf und einem insgesamt ausgeglicheneren Gemütszustand. Es wurde empfohlen, die Pendelstrecken bewusst zu gestalten, beispielsweise durch das Hören beruhigender Musik oder das Praktizieren von Atemübungen, um die Reizüberflutung zu minimieren. Auch eine angepasste Ernährung zur Unterstützung der Milzfunktion wurde besprochen.

Fallbeispiel 3: Verdauungsbeschwerden und Anspannung im Zug

Beschwerdebild: Völlegefühl, Blähungen und emotionale Anspannung

Eine Patientin, die regelmässig mit dem Zug zur Arbeit pendelt, klagte über ein ständiges Völlegefühl im Oberbauch, begleitet von unangenehmen Blähungen. Diese Beschwerden traten besonders stark auf, wenn sie unter Zeitdruck stand oder emotional angespannt war, was im hektischen Pendleralltag leider häufig vorkam. Das Gefühl der inneren Anspannung schien sich direkt auf ihr Verdauungssystem zu übertragen.

TCM-Diagnose: Leber-Qi-Stagnation mit Milz-Schwäche

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) deuteten die Symptome auf eine Kombination aus Leber-Qi-Stagnation und einer Milz-Schwäche hin. Die Leber ist in der TCM für den freien Fluss des Qi im Körper verantwortlich. Wenn dieser Fluss durch Stress oder emotionellen Druck blockiert wird (Leber-Qi-Stagnation), kann dies zu Verdauungsbeschwerden führen, da die Milz, die für die Transformation und den Transport der Nahrung zuständig ist, in ihrer Funktion beeinträchtigt wird. Eine geschwächte Milz (Milz-Qi-Mangel) kann die Nahrung nicht mehr richtig aufspalten und transportieren, was zu Völlegefühl, Blähungen und einer allgemeinen Trägheit im Verdauungstrakt führt. Die Zunge zeigte geschwollene Ränder, was auf eine Beteiligung der Milz hindeutet, während der Puls gespannt war, ein klares Zeichen für die Leber-Qi-Stagnation.

Behandlungsplan: Qi-Bewegung und Milz-Tonisierung

Unser Behandlungsansatz konzentrierte sich darauf, das gestaute Leber-Qi zu bewegen und die Milz zu stärken. Dies erreichten wir durch eine Kombination aus Akupunktur und einer individuell angepassten Kräuterrezeptur.

• Akupunktur: Wir wählten gezielt Punkte aus, die bekannt dafür sind, das Qi zu bewegen und die Verdauung zu regulieren. Dazu gehörten Punkte auf den Leber- und Gallenblasenmeridianen, um die Leber-Qi-Stagnation zu lösen, sowie Punkte auf dem Magen- und Milzmeridian, um die Verdauungsfunktion zu stärken.

• Kräuterrezeptur: Eine speziell zusammengestellte Formel, die Kräuter wie Xiang Fu (Zypergras-Rhizom) und Chai Hu (Bupleurum-Wurzel) enthielt, half, das Qi zu bewegen. Ergänzt wurde dies durch Kräuter zur Stärkung der Milz, wie z.B. Bai Zhu (Atractylodes-Makrozephalus-Rhizom) und Fu Ling (Poria cocos), um die Verdauung zu harmonisieren und Blähungen zu reduzieren.

Therapeutische Erfolge

Nach einigen Wochen der Behandlung berichtete die Patientin von einer deutlichen Besserung. Das Völlegefühl und die Blähungen waren signifikant reduziert, und sie fühlte sich insgesamt entspannter, auch während ihrer Zugfahrten. Die emotionale Anspannung, die zuvor ihre Verdauung beeinträchtigt hatte, konnte durch die TCM-Therapie besser kanalisiert werden, was zu einer spürbaren Verbesserung ihres Wohlbefindens führte.

TCM-Ansätze zur Stressbewältigung im Pendlerverkehr

Der tägliche Weg zur Arbeit oder nach Hause kann eine echte Herausforderung sein, besonders wenn man empfindlich auf Reize reagiert. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geht es darum, das innere Gleichgewicht wiederzufinden, auch inmitten des Trubels. Wir setzen auf bewährte Methoden, um Körper und Geist zu stärken.

Akupunkturpunkte zur Beruhigung des Geistes (Shen)

Die Akupunktur ist ein mächtiges Werkzeug, um das Nervensystem zu beruhigen und den Geist (Shen) zu zentrieren. Bestimmte Punkte können gezielt angesteuert werden, um innere Unruhe zu lindern und einen besseren Schlaf zu fördern. Hier sind einige Schlüsselpunkte, die sich in der Praxis bewährt haben:

• Herz 7 (Shen Men): Dieser Punkt ist wie ein «Tor zum Geist». Er hilft, Angstzustände zu lindern, den Schlaf zu verbessern und das Herz-Qi zu stärken.

• Perikard 6 (Nei Guan): Oft als «Tor zur Mitte» bezeichnet, beruhigt dieser Punkt das Herz, löst emotionale Blockaden und hilft bei Übelkeit, die durch Stress ausgelöst werden kann.

• Leber 3 (Tai Chong): Ein wichtiger Punkt, um den Fluss des Leber-Qi zu regulieren. Ein gestauter Leber-Qi ist oft die Ursache für Reizbarkeit, Frustration und innere Anspannung.

• Magen 36 (Zu San Li): Obwohl primär zur Stärkung der Milz und des Magens eingesetzt, hat dieser Punkt auch eine allgemein harmonisierende Wirkung auf den Körper und kann helfen, Erschöpfung entgegenzuwirken.

Die Auswahl und Stimulation der Punkte erfolgt individuell, oft durch Nadelung, aber auch durch sanften Druck (Akupressur) oder Moxibustion.

Kräuterformeln zur Harmonisierung von Leber und Milz

Die chinesische Kräuterheilkunde bietet eine Fülle von Rezepturen, die darauf abzielen, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen. Für Pendler, die unter Stress, Reizüberflutung und den damit verbundenen Symptomen leiden, sind Formeln, die Leber und Milz harmonisieren, besonders wertvoll. Die Leber ist für den freien Fluss des Qi zuständig, während die Milz für die Verdauung und die Umwandlung von Nahrung in Energie und Blut verantwortlich ist. Ein Ungleichgewicht hier führt oft zu den beschriebenen Beschwerden.

Eine bewährte Formel zur Regulierung des Leber-Qi und zur Stärkung der Milz ist beispielsweise die Rezeptur «Xiao Yao San» (Frei umherwandernde Pulver). Sie enthält Kräuter wie:

• Bupleurum (Chai Hu): Reguliert das Leber-Qi.

• Angelica sinensis (Dang Gui): Nährt das Blut und harmonisiert die Leber.

• Paeonia lactiflora (Bai Shao Yao): Beruhigt die Leber und nährt das Blut.

• Atractylodes macrocephala (Bai Zhu): Stärkt die Milz und wandelt Feuchtigkeit um.

• Poria cocos (Fu Ling): Leitet Feuchtigkeit aus und stärkt die Milz.

• Zingiber officinale (Sheng Jiang): Harmonisert die Milz und den Magen.

• Glycyrrhiza uralensis (Zhi Gan Cao): Harmonisiert die Kräuter und stärkt die Milz.

Diese Formel hilft, die typischen Symptome wie Reizbarkeit, emotionale Schwankungen, Verdauungsbeschwerden und Müdigkeit zu lindern.

Lebensstil-Anpassungen für Pendler

Neben Akupunktur und Kräutern sind auch Anpassungen im täglichen Leben entscheidend. Bewusste Pausen während des Pendelns, sei es durch tiefes Atmen oder kurze Meditationen, können Wunder wirken. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die die Milz stärkt und keine unnötige Belastung darstellt. Vermeiden Sie schwere, fettige Speisen und zu viel Zucker, besonders vor und während der Fahrt. Ausreichend Schlaf ist ebenfalls unerlässlich, um die körpereigenen Reserven aufzufüllen. Regelmässige, moderate Bewegung, wie ein kurzer Spaziergang vor oder nach der Fahrt, kann helfen, angestaute Energie abzubauen und den Geist zu klären.

Fühlst du dich oft gestresst, wenn du zur Arbeit pendelst? Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bietet tolle Wege, um mit diesem Alltagsstress besser umzugehen. Stell dir vor, du kommst entspannter an deinem Ziel an! Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du mit einfachen TCM-Methoden deinen Weg zur Arbeit angenehmer gestalten kannst? Besuche unsere Website für wertvolle Tipps und Anleitungen.

Fazit

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet auch bei Beschwerden, die durch das Pendeln im öffentlichen Verkehr ausgelöst werden, wirksame Ansätze. Symptome wie Schlafstörungen, innere Unruhe und Reizüberflutung können auf ein Ungleichgewicht im Körper hinweisen, das durch die Prinzipien der TCM gut erfasst und behandelt werden kann. Durch gezielte Akupunktur, Kräutertherapie und Anpassungen des Lebensstils lassen sich diese Beschwerden lindern und das Wohlbefinden steigern. Die hier vorgestellten Fallbeispiele zeigen, dass eine individuelle Diagnose und Behandlung gemäss den Prinzipien der TCM zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen kann.

Häufig gestellte Fragen

Was versteht die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) unter «Qi-Stagnation»?

Qi-Stagnation bedeutet, dass die Lebensenergie, das Qi, nicht mehr frei fliessen kann. Stell dir das wie einen Stau auf einer Autobahn vor. Das kann zu verschiedenen Beschwerden führen, zum Beispiel zu innerer Unruhe, Schmerzen oder Verdauungsproblemen, besonders wenn man gestresst ist, wie zum Beispiel beim Pendeln.

Wie kann Pendeln im öffentlichen Verkehr zu Schlafstörungen führen?

Das ständige Geräusch, die vielen Menschen und die Hektik im Tram oder Zug können das Nervensystem stark reizen. Wenn diese Reize abends nicht zur Ruhe kommen, kann das Gehirn schwer abschalten. Das führt oft zu Einschlafproblemen oder unruhigem Schlaf, weil der Körper und Geist einfach nicht zur Ruhe finden.

Welche Rolle spielt die «Milz» in der TCM bei Stress und Erschöpfung?

In der TCM ist die Milz nicht nur ein Organ, sondern auch für die Verdauung und die Umwandlung von Nahrung in Energie zuständig. Wenn wir viel Stress haben, kann die Milz geschwächt werden. Das führt dann zu Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und einem Gefühl der Erschöpfung, weil der Körper nicht mehr genug Energie produzieren kann.

Kann Akupunktur bei Reizüberflutung im öffentlichen Verkehr helfen?

Ja, Akupunktur kann sehr gut helfen! Durch das Setzen von feinen Nadeln an bestimmten Punkten auf dem Körper können wir das Nervensystem beruhigen. Das hilft, die Reizüberflutung zu verringern und einen Zustand der inneren Ruhe zu fördern. Es ist, als würde man dem Körper sagen: «Entspann dich jetzt.»

Welche Kräuter werden in der TCM typischerweise bei Stress und innerer Unruhe eingesetzt?

Es gibt viele Kräuter, die uns helfen können. Manche beruhigen den Geist und das Herz, andere helfen, den Energiefluss zu verbessern oder die Verdauung zu stärken. Oft werden Kräuter wie z.B. die Wurzel des Echten Engelwurz (Dang Gui) oder die Wurzel des Chinesischen Enzians (Chai Hu) in Kombination verwendet, um das innere Gleichgewicht wiederherzustellen.

Wie kann ich mein Wohlbefinden während des Pendelns verbessern, auch ohne sofortige TCM-Behandlung?

Kleine Dinge können schon viel bewirken. Versuche, bewusst tief ein- und auszuatmen, wenn du dich überfordert fühlst. Höre beruhigende Musik oder ein Hörbuch, das dich ablenkt. Wenn möglich, vermeide die Stosszeiten oder nutze die Zeit für Entspannungsübungen. Auch eine gute Vorbereitung auf den Tag kann helfen, Stress zu reduzieren.