Erschöpfung und Reizbarkeit: Wenn Leber-Qi-Stagnation das Gleichgewicht stört

Person looking away from camera, resting chin on hand, with papers and mug.

Fühlen Sie sich oft müde und gereizt? Das kann ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Leber-Qi nicht frei fliesst. Gemäss der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielt die Leber eine zentrale Rolle für den Fluss von Energie und Emotionen im Körper. Wenn dieses Qi stagniert, kann das zu einer Kette von Beschwerden führen, die von Erschöpfung bis hin zu starker Reizbarkeit reichen. In diesem Artikel beleuchten wir, wie diese Stagnation entsteht und was Sie dagegen tun können.

Schlüsselpunkte

  • Leber-Qi-Stagnation, ein Konzept aus der TCM, kann zu Erschöpfung und Reizbarkeit führen, oft verstärkt durch Stress.

  • Die Symptome einer Leber-Qi-Stagnation sind vielfältig und reichen von körperlicher Müdigkeit bis zu emotionaler Unausgeglichenheit.

  • Emotionale Belastungen wie Stress und Frustration sind häufige Auslöser für die Entstehung von Leber-Qi-Stagnation.

  • In der TCM gibt es verschiedene Strategien zur Linderung, darunter Akupunktur, Kräutertherapie und angepasste Ernährung.

  • Ein bewusster Lebensstil mit gutem Stressmanagement, regelmässiger Bewegung und ausreichend Schlaf ist entscheidend, um das Qi im Fluss zu halten.

Das Zusammenspiel von Leber-Qi-Stagnation und den Folgen

Person breaking a pencil in frustration at a desk.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) betrachten wir den Körper als ein komplexes System, in dem alles miteinander verbunden ist. Ein zentraler Aspekt ist das Qi, unsere Lebensenergie, die frei und ungehindert fließen sollte. Wenn dieser Fluss gestört ist, sprechen wir von einer Stagnation. Besonders die Leber spielt hier eine Schlüsselrolle, da sie für die reibungslose Zirkulation des Qi im gesamten Körper verantwortlich ist. Wenn das Leber-Qi stagniert, hat das weitreichende Folgen, die sich oft in Form von Erschöpfung und erhöhter Reizbarkeit bemerkbar machen.

Wie Leber-Qi-Stagnation zu Erschöpfung führt

Stellen Sie sich das Qi wie einen Fluss vor. Wenn dieser Fluss blockiert ist, staut sich das Wasser. Ähnlich verhält es sich mit dem Qi. Eine Stagnation des Leber-Qi bedeutet, dass die Energie nicht mehr dorthin gelangt, wo sie gebraucht wird. Dies kann zu einem Gefühl der Mattheit und tiefen Erschöpfung führen, selbst wenn man ausreichend schläft. Die Leber ist eng mit dem Stoffwechsel und der Entgiftung verbunden. Wenn ihre Funktion durch Stagnation beeinträchtigt ist, kann der Körper Nährstoffe nicht optimal aufnehmen und Abfallprodukte nicht effizient ausscheiden. Dies zehrt an unseren Energiereserven und hinterlässt uns ausgelaugt. Man fühlt sich oft, als würde man gegen eine unsichtbare Wand anrennen, ohne die nötige Kraft, diese zu durchbrechen. Diese Art von Erschöpfung ist nicht nur körperlich, sondern auch geistig spürbar, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Es ist, als ob der innere Akku ständig leer ist, egal wie oft man versucht, ihn aufzuladen. Die TCM sieht dies als ein Zeichen dafür, dass das System aus dem Gleichgewicht geraten ist und die Energie nicht mehr richtig verteilt wird. Dies kann auch zu Problemen mit dem Blut führen, da Qi und Blut eng miteinander verbunden sind. Ein Mangel an Blut, der durch eine Leber-Qi-Stagnation entstehen kann, führt ebenfalls zu Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Mehr über die Verbindung von Qi und Blut erfahren Sie hier.

Die Rolle von Stress und Reizbarkeit

Die Leber ist in der TCM eng mit Emotionen verbunden, insbesondere mit Ärger, Frustration und Groll. Wenn wir unter chronischem Stress stehen oder unterdrückte Emotionen mit uns herumtragen, gerät das Leber-Qi leicht ins Stocken. Diese Stagnation äußert sich dann oft in Form von erhöhter Reizbarkeit, Ungeduld und einer generellen Gereiztheit. Kleine Dinge können uns plötzlich auf die Palme bringen, und wir reagieren über. Es ist, als ob sich ein innerer Druck aufbaut, der sich in plötzlichen Gefühlsausbrüchen entlädt. Diese emotionale Anspannung kann auch zu körperlichen Symptomen führen, wie zum Beispiel einem angespannten Nacken, Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen. Die Leber-Qi-Stagnation kann auch die Gallenblase beeinflussen, die eng mit der Leber verbunden ist. Eine Stagnation hier kann zu einem bitteren Geschmack im Mund, Migräne und eben auch zu einer erhöhten Reizbarkeit führen. Es ist ein Teufelskreis: Stress führt zu Stagnation, und die Stagnation macht uns reizbarer, was wiederum den Stress verstärkt.

Verbindung zur TCM-Diagnostik

In der TCM nutzen wir verschiedene Methoden, um eine Leber-Qi-Stagnation zu erkennen. Dazu gehören die Zungen- und Pulsdiagnose. Eine typische Zunge bei Leber-Qi-Stagnation kann eine leicht rote Zungenspitze oder Ränder aufweisen, was auf eine innere Hitze hindeutet, die sich aus der Stagnation entwickeln kann. Der Puls ist oft sehnig oder gespannt, was ebenfalls auf einen gestauten Energiefluss hinweist. Manchmal ist der Puls auch kurz, was die eingeschränkte Zirkulation des Qi widerspiegelt. Diese subtilen Zeichen, kombiniert mit den berichteten Symptomen wie Erschöpfung, Reizbarkeit, aber auch Verdauungsbeschwerden oder Menstruationsproblemen bei Frauen, helfen uns, ein klares Bild vom Zustand des Patienten zu erhalten. Die genaue Diagnose ist der erste Schritt, um die Ursache der Beschwerden zu verstehen und gezielte Strategien zur Wiederherstellung des Gleichgewichts zu entwickeln. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Symptome oft miteinander verknüpft sind und ein komplexes Muster ergeben, das wir in der TCM ganzheitlich betrachten.

Erkennen der Symptome von Leber-Qi-Stagnation

Wenn das Qi der Leber nicht mehr frei fliesst, kann sich das auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Es ist, als würde man versuchen, einen dicken Fluss durch ein enges Tal zu leiten – es staut sich, wird träge und kann an manchen Stellen über die Ufer treten. Viele Menschen bemerken zunächst nur eine allgemeine Erschöpfung, die sich nicht durch Schlaf allein beheben lässt. Doch das ist oft nur die Spitze des Eisbergs.

Körperliche Anzeichen von Erschöpfung

Die Erschöpfung, die wir bei Leber-Qi-Stagnation beobachten, ist oft eine tiefe Müdigkeit, die über das Normale hinausgeht. Man fühlt sich ausgelaugt, als hätte man einen Marathon hinter sich, obwohl man nur den Tag überstanden hat. Das kann sich auch in einem Gefühl der Schwere äußern, besonders im Oberkörper oder in den Gliedmaßen. Manchmal bemerken Betroffene auch, dass ihre Muskelkraft nachlässt oder sie schneller außer Atem sind, selbst bei leichten Anstrengungen. Ein blasses, mattes Gesicht und eingefallene Schläfen können ebenfalls auf einen Mangel an Energie hindeuten, der durch die Stagnation verschlimmert wird.

  • Tiefe, unerklärliche Müdigkeit

  • Gefühl der Schwere in den Gliedmaßen

  • Nachlassende Muskelkraft

  • Schnelle Erschöpfung bei Anstrengung

  • Blasses, mattes Gesicht

Emotionale Auslöser für Reizbarkeit

Die Leber ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eng mit unseren Emotionen verbunden, insbesondere mit Wut, Frustration und Ärger. Wenn das Leber-Qi stagniert, stauen sich oft auch diese Gefühle an. Das äußert sich dann in einer erhöhten Reizbarkeit. Kleine Dinge können einen auf die Palme bringen, man ist schnell genervt und hat wenig Geduld. Diese innere Anspannung kann sich auch in Aggressivität oder plötzlichen Wutausbrüchen zeigen. Manche Menschen ziehen sich auch zurück, werden still und wirken niedergeschlagen, was ebenfalls ein Zeichen für aufgestaute Emotionen sein kann.

Die emotionale Achterbahnfahrt, die viele mit Leber-Qi-Stagnation erleben, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein deutliches Signal des Körpers, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

  • Schnelle Reizbarkeit und Ungeduld

  • Neigung zu Wutausbrüchen oder unterschwelliger Aggressivität

  • Gefühl der Frustration und des Eingesperrtseins

  • Stimmungsschwankungen

  • Manchmal auch depressive Verstimmungen oder Rückzug

Weitere körperliche Beschwerden

Neben der allgemeinen Erschöpfung und der Reizbarkeit kann eine Leber-Qi-Stagnation noch weitere, oft unspezifische Beschwerden hervorrufen. Dazu gehören Kopfschmerzen, die oft im Schläfenbereich oder hinter den Augen auftreten. Ein bitterer Geschmack im Mund, besonders am Morgen, ist ebenfalls ein häufiges Zeichen. Auch Verdauungsprobleme wie Völlegefühl, Blähungen oder ein unregelmäßiger Stuhlgang können auftreten, da die Leber auch eine Rolle im Verdauungsprozess spielt. Manche Menschen klagen über Schmerzen, die wandern oder sich an bestimmten Stellen festsetzen, wie zum Beispiel im Brustkorb oder in den Seiten. Auch Schlafstörungen, insbesondere Einschlafprobleme oder unruhiger Schlaf mit vielen Träumen, sind keine Seltenheit.

Symptomkategorie

Mögliche Beschwerden

Kopf & Gesicht

Kopfschmerzen (seitlich, stechend), Schläfen- oder Augendruck, bitterer Mundgeschmack

Verdauung

Völlegefühl, Blähungen, unregelmäßiger Stuhlgang, Appetitlosigkeit

Schmerz & Bewegung

Wandernde Schmerzen, Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, Gelenkschmerzen

Psyche & Schlaf

Reizbarkeit, innere Unruhe, Schlafstörungen, Albträume, Konzentrationsschwierigkeiten

Weitere

Schwindel, Herzklopfen, Zyklusstörungen bei Frauen, trockene Augen

Ursachen und Entstehung von Leber-Qi-Stagnation

Person in office leans on desk, appearing tired or bored.

Viele kennen dieses Gefühl: Die Gedanken kreisen, die Laune kippt schnell und im Körper macht sich unangenehme Anspannung breit. Genau dort fängt die Leber-Qi-Stagnation oft an. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt die Leber als Sitz des freien Energieflusses und als Ort unserer emotionalen Beweglichkeit. Emotionaler Stress, andauernde Sorgen, ungelebte Gefühle wie Wut oder Neid stauen das Qi der Leber und bringen den Energiehaushalt durcheinander. Besonders chronischer Kummer oder unterdrückte Frustration – etwa im Job oder im Privatleben – führen zu einem sichtbaren Muster: Der Energiefluss blockiert und wir werden gereizt, schneller erschöpft oder körperlich krank. Bei genauer Betrachtung wird sichtbar, dass auch Vergleiche und ein scheinbar unerfülltes Leben zu dieser Stagnation beitragen können. Praktisch wird das in der TCM-Praxis häufig beobachtet, wie etwa im Zusammenhang mit bestimmten emotionalen Mustern.

Lebensstilfaktoren und ihre Rolle

Nicht nur unsere Gefühle, sondern auch Gewohnheiten im Alltag können das Leber-Qi ausbremsen. Hier spielt vieles rein, was wir oft gar nicht so bewusst wahrnehmen:

  • Bewegungsmangel: Wer sich wenig bewegt und viel sitzt, bringt den natürlichen Energiefluss der Leber aus dem Takt.

  • Unregelmäßige Essgewohnheiten: Zu schnelles, spätes oder emotionales Essen stört Magen und Leber gleichermaßen.

  • Übermaß an Genussmitteln: Alkohol, Schokolade oder Kaffee üben zusätzlichen Druck aus und fördert das Stagnieren.

  • Schlafmangel und Überarbeitung: Wer dauerhaft „über seine Grenzen geht“, bringt das System durcheinander.

Ein Alltag, der kein Gleichgewicht findet, lässt das Leber-Qi schnell stocken – die Folgen spüren Betroffene im Körper und an der Stimmung.

Häufig spürt man Leber-Qi-Stagnation zuerst als diffuses Unwohlsein, das sich langsam in Erschöpfung und Gereiztheit verwandelt. Vieles davon kann man durch kleine Veränderungen im Tagesablauf wieder in Fluss bringen.

Die Bedeutung der TCM-Perspektive

Die chinesische Sichtweise beschreibt das Qi als sanfte Strömung, die alle Organe versorgt und das innere Gleichgewicht erhält. Wenn das Qi der Leber blockiert, wirkt sich das auf den gesamten Organismus aus. In der TCM sind Leber-Qi-Stagnation und Erkrankungen wie Verdauungsprobleme, Menstruationsbeschwerden oder Kopfschmerzen eng miteinander verwoben.

Eine Leber-Qi-Stagnation kann sogar die Energie anderer Organe „mitreißen“ und beispielsweise die Milz schwächen – das führt zu Schleimansammlungen und noch größerer Trägheit. Ein klarer Behandlungsansatz der TCM ist deshalb, zuerst die Blockaden zu lösen, bevor weitere Störungen entstehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Emotionaler Stress ist häufig der Auslöser.

  • Ein unausgeglichener Lebensstil verschärft die Stagnation.

  • Die TCM sucht immer nach den eigentlichen Ursachen und betrachtet nicht nur das Symptom, sondern das große Bild.

Gerade im Alltag, der uns oft fordert und überlastet, lohnt sich ein bewusster Blick auf die eigenen Muster. Schon kleine Veränderungen können die Energie der Leber spürbar befreien und das Gleichgewicht neu herstellen.

Strategien zur Linderung von Leber-Qi-Stagnation

Wenn das Leber-Qi ins Stocken gerät, kann das unser Wohlbefinden ganz schön durcheinanderbringen. Aber keine Sorge, es gibt bewährte Wege aus der TCM, um diesen Energiefluss wieder in Schwung zu bringen. Es geht darum, das Qi zu bewegen und das innere Gleichgewicht wiederherzustellen.

Akupunkturpunkte zur Qi-Bewegung

Die Akupunktur ist eine wunderbare Methode, um Blockaden im Energiefluss zu lösen. Bestimmte Punkte auf den Meridianen können gezielt stimuliert werden, um das Leber-Qi wieder zum Fließen zu bringen. Ein wichtiger Punkt ist Leber 3 (Tai Chong), der oft als «Quelle» des Leber-Meridians gilt und sehr gut geeignet ist, um aufgestaute Energie zu lösen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Gallenblase 34 (Yang Ling Quan), der hilft, Feuchtigkeit und Schleim zu transformieren, was oft mit Leber-Qi-Stagnation einhergeht. Auch Punkte wie Dickdarm 4 (He Gu) und Magen 36 (Zu San Li) können unterstützend wirken, um den allgemeinen Energiefluss zu harmonisieren und die Verdauung zu stärken, was indirekt die Leber entlastet.

Kräuterrezepturen für das Gleichgewicht

In der TCM spielen Kräuter eine zentrale Rolle. Für Leber-Qi-Stagnation gibt es spezielle Rezepturen, die darauf abzielen, das Qi zu bewegen und zu harmonisieren. Eine klassische Kombination, die oft verwendet wird, enthält Kräuter wie Bupleurum (Chai Hu) und Cyperus (Xiang Fu). Diese helfen, das Leber-Qi zu zerstreuen und den Fluss zu fördern. Manchmal werden auch Kräuter wie Angelika (Dang Gui) hinzugefügt, um das Blut zu nähren, da Qi und Blut eng miteinander verbunden sind. Die richtige Kräutermischung wird immer individuell auf den Patienten abgestimmt.

Ernährungsempfehlungen nach TCM

Auch unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf den Fluss unseres Qi. Bei Leber-Qi-Stagnation ist es ratsam, auf stark verarbeitete Lebensmittel, zu viel Zucker und fettige Speisen zu verzichten. Stattdessen empfehlen wir warme, gekochte Mahlzeiten, die leicht verdaulich sind. Bitterstoffe, wie sie zum Beispiel in Chicorée oder Radicchio vorkommen, können helfen, die Leber zu unterstützen und die Verdauung anzuregen. Auch das Meiden von zu viel Rohkost und kalten Getränken ist oft empfehlenswert, da Kälte die Qi-Bewegung behindern kann. Eine ausgewogene Ernährung, die auf die Bedürfnisse Ihres Körpers abgestimmt ist, ist ein wichtiger Baustein zur Linderung von Leber-Qi-Stagnation. Wenn Sie mehr über die TCM-Ernährung erfahren möchten, finden Sie hier weitere Informationen zur TCM-Diagnostik.

Die Linderung von Leber-Qi-Stagnation ist ein Prozess, der Geduld und Konsequenz erfordert. Durch eine Kombination aus Akupunktur, passenden Kräuterrezepturen und einer angepassten Ernährung können Sie Ihrem Körper helfen, wieder in sein natürliches Gleichgewicht zu finden. Es ist immer ratsam, sich von einem erfahrenen TCM-Therapeuten beraten zu lassen, um die für Sie individuell besten Strategien zu entwickeln.

Die Bedeutung von Achtsamkeit und Lebensstil

Person sleeping at a desk with papers and a lamp.

Nachdem wir uns mit den Ursachen und Symptomen der Leber-Qi-Stagnation beschäftigt haben, widmen wir uns nun den Wegen, wie wir aktiv zu unserem Wohlbefinden beitragen können. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist das Zusammenspiel von Körper und Geist von zentraler Bedeutung. Es reicht oft nicht aus, nur auf äußere Behandlungen wie Akupunktur oder Kräuter zu setzen. Vielmehr ist es die Integration von Achtsamkeit und bewussten Lebensstilentscheidungen, die langfristige Harmonie schafft.

Stressmanagement im Alltag

Stress ist einer der Hauptverursacher für Leber-Qi-Stagnation. Wenn wir ständig unter Druck stehen, staut sich unser Qi, ähnlich wie ein Fluss, der durch einen Damm blockiert wird. Das führt zu den bekannten Symptomen wie Reizbarkeit, Anspannung und innerer Unruhe. Es ist daher unerlässlich, Strategien zu entwickeln, um mit diesem alltäglichen Stress besser umzugehen. Das kann bedeuten, bewusst Pausen einzulegen, tiefe Atemübungen zu praktizieren oder sich Zeit für entspannende Aktivitäten zu nehmen. Selbst kleine Veränderungen, wie das bewusste Genießen einer Tasse Tee oder ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft, können einen großen Unterschied machen. Es geht darum, Momente der Ruhe in den oft hektischen Alltag zu integrieren und dem Körper sowie dem Geist die Möglichkeit zur Erholung zu geben. Die Fähigkeit, Stress zu erkennen und aktiv dagegen anzugehen, ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts.

Bewegung und ihre Wirkung auf das Qi

Bewegung ist ein weiterer wichtiger Faktor, um das Qi in Fluss zu bringen. Sanfte, fließende Bewegungsformen wie Tai Chi oder Qigong sind besonders geeignet, da sie den Energiefluss im Körper fördern, ohne ihn zu überlasten. Aber auch regelmäßige Spaziergänge in der Natur oder leichtes Yoga können helfen, Stagnation aufzulösen. Wichtig ist, dass die Bewegung Freude bereitet und nicht als zusätzliche Belastung empfunden wird. Ziel ist es, den Körper sanft zu aktivieren und die Zirkulation von Qi und Blut zu unterstützen. Vermeiden Sie übermäßige Anstrengung, die das Qi eher erschöpfen könnte. Stattdessen setzen wir auf eine harmonische und regelmäßige Aktivität.

Die Rolle von Schlaf und Erholung

Ausreichender und erholsamer Schlaf ist für die Regeneration des Körpers und die Harmonisierung des Qi unerlässlich. Während des Schlafs hat die Leber, unser wichtigstes Entgiftungs- und Entspannungsorgan nach TCM, die Möglichkeit, sich zu erholen und ihre Funktionen optimal auszuführen. Chronischer Schlafmangel kann die Leber-Qi-Stagnation verschlimmern und zu einer erhöhten Reizbarkeit und Erschöpfung führen. Versuchen Sie, eine regelmäßige Schlafroutine zu etablieren und schaffen Sie eine schlaffreundliche Umgebung. Das bedeutet, Bildschirme vor dem Zubettgehen zu meiden und auf schwere Mahlzeiten am Abend zu verzichten. Gönnen Sie sich bewusst Ruhephasen, um dem Körper die nötige Erholung zu ermöglichen. Dies ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Weg, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und die Leber zu unterstützen.

Ein gutes Leben hängt oft davon ab, wie wir auf uns selbst aufpassen. Dazu gehört nicht nur, was wir essen, sondern auch, wie wir mit Stress umgehen und uns bewegen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du durch kleine Änderungen in deinem Alltag mehr Wohlbefinden erreichen kannst, schau auf unserer Webseite vorbei. Dort findest du viele Tipps, die dir helfen, gesünder und glücklicher zu leben.

Was tun bei Leber-Qi-Stagnation?

Wenn Sie sich oft erschöpft und gereizt fühlen, könnte eine Stagnation des Leber-Qi dahinterstecken. Das ist in der heutigen Zeit gar nicht so selten. Stress und ständiger Druck können das Qi, also die Lebensenergie, blockieren. Aber keine Sorge, es gibt Wege, dieses Ungleichgewicht wieder zu finden. Eine Umstellung der Ernährung, mehr Bewegung und gezielte Entspannungstechniken können schon viel bewirken. Manchmal braucht es aber auch professionelle Hilfe. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es bewährte Methoden wie Akupunktur oder Kräuter, um das Qi wieder zum Fliessen zu bringen. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, lohnt es sich, das Thema genauer anzuschauen und vielleicht einen Weg zu finden, wie Sie wieder mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit spüren können.

Häufig gestellte Fragen

Was genau ist Leber-Qi-Stagnation und wie hängt sie mit Erschöpfung zusammen?

Stellen Sie sich das Qi wie eine Art Energiefluss in Ihrem Körper vor, ähnlich wie Wasser in einem Fluss. Wenn dieser Fluss blockiert ist, zum Beispiel durch Stress, nennt man das Leber-Qi-Stagnation. Dieser Stau kann dazu führen, dass die Energie nicht mehr richtig fliesst und der Körper müde wird, weil er nicht mehr genug Energie bekommt. Das ist so, als ob ein Damm im Fluss gebaut wurde und das Wasser dahinter nicht mehr weiterkann.

Warum macht Leber-Qi-Stagnation einen reizbar?

Wenn die Leber-Energie nicht frei fliessen kann, staut sie sich auf. Diese aufgestaute Energie sucht sich einen Weg nach aussen. Oft zeigt sich das durch innere Unruhe und Gereiztheit. Man kann sich das vorstellen wie einen Topf, der unter Druck steht und kurz davor ist, überzukochen. Dieser Druck kann sich in Wut oder schneller Erregbarkeit äussern.

Kann Stress wirklich so starke Auswirkungen auf die Leber haben?

Ja, absolut. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Leber eng mit unseren Emotionen verbunden, besonders mit Ärger und Frustration. Wenn wir viel Stress haben oder uns ständig Sorgen machen, kann das die Leber-Energie blockieren. Es ist, als ob die Leber ständig unter Strom steht und sich nicht mehr entspannen kann.

Welche anderen Anzeichen gibt es für eine Leber-Qi-Stagnation, ausser Erschöpfung und Reizbarkeit?

Neben Müdigkeit und Gereiztheit können auch andere Dinge auftreten. Dazu gehören zum Beispiel Kopfschmerzen, besonders an den Seiten des Kopfes, ein bitterer Geschmack im Mund, Verdauungsprobleme wie Blähungen oder ein aufgeblähter Bauch, und bei Frauen können auch Menstruationsbeschwerden stärker werden.

Was kann ich selbst tun, um meine Leber-Energie wieder ins Fliessen zu bringen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Sanfte Bewegung wie Spaziergänge oder Yoga kann helfen, das Qi zu bewegen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation oder tiefes Atmen sind wichtig. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die die Leber nicht zusätzlich belastet, und versuchen Sie, genügend Schlaf zu bekommen. Manchmal können auch Kräuter aus der TCM oder Akupunktur sehr unterstützend wirken.

Wie hilft Akupunktur bei Leber-Qi-Stagnation?

Akupunktur arbeitet mit feinen Nadeln, die an bestimmten Punkten auf der Haut gesetzt werden. Diese Punkte sind wie kleine Tore, die helfen, den Energiefluss zu lenken. Bei Leber-Qi-Stagnation werden Punkte gewählt, die helfen, den Stau aufzulösen und die Energie wieder frei zirkulieren zu lassen. Das kann sich dann positiv auf Erschöpfung und Reizbarkeit auswirken.

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