Ursachen, Diagnose und Behandlung bei unerfülltem Kinderwunsch – Alles über Zyklus, IVF & moderne Therapien in Zürich

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Grundlagen des weiblichen Zyklus

Der Monatszyklus der Frau ist ein komplexer, hormonell gesteuerter Prozess, der die Grundlage für eine Schwangerschaft bildet. Während der ersten Zyklushälfte stimuliert das Hormon FSH das Wachstum eines Follikels im Eierstock, in dem eine Eizelle heranreift. Gleichzeitig werden Östrogene gebildet, die die Schleimhaut der Gebärmutter wachsen lassen. Gegen die Mitte des Zyklus steigt das luteinisierende Hormon (LH) an, löst den Eisprung aus und die reife Eizelle wird freigesetzt. Die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich mit Hilfe von Progesteron, das nun vom Gelbkörper gebildet wird, auf eine mögliche Einnistung vor. Kommt es nicht zur Befruchtung, setzt die Menstruation ein und der Zyklus beginnt von vorn.

Entwicklung der männlichen Samenzellen

Auch beim Mann sind Hormone wie FSH und LH massgeblich an der Fruchtbarkeit beteiligt. Nach der Pubertät werden täglich Millionen Samenzellen im Hoden produziert und reifen in den Nebenhoden heran. Beim Samenerguss gelangen die Spermien durch die Samenleiter in die Harnröhre und von dort nach außen. Der Kopf der Samenzelle trägt die väterlichen Erbinformationen und bestimmt das Geschlecht des künftigen Kindes.

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Wann spricht man von ungewollter Kinderlosigkeit?

Von Sterilität wird gesprochen, wenn nach mindestens einem Jahr regelmässigen, ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft eintritt.

Häufige Ursachen für Kinderlosigkeit bei der Frau

Störungen bei der Reifung der Eizelle:

  • Hormonelle Ungleichgewichte können Eisprung und Gelbkörperbildung verhindern.

Veränderungen der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses:

  • Vernarbungen oder Entzündungen können den Weg der Spermien zur Eizelle behindern.

Verschluss der Eileiter:

  • Entzündungen (z. B. Chlamydien), Endometriose und chirurgische Eingriffe können die Durchgängigkeit einschränken.

Myome und Polypen:

  • Gutartige Tumoren oder Wucherungen in der Gebärmutter oder deren Schleimhaut können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.

Endometriose:

  • Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter führen zu chronischer Entzündung und eventuell zu Zystenbildung.

Fehlbildungen und Verwachsungen:

  • Angeborene Anomalien an Gebärmutter, Eileiter oder Eierstock sind selten, beeinträchtigen jedoch die Fortpflanzungsfähigkeit.

Einfluss des Alters beim Kinderwunsch

Mit steigendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Schwangerschaft nachweislich, da die genetische Qualität der Eizellen abnimmt.

Störungen bei der Fruchtbarkeit des Mannes

Spermienreifung:

  • Eine zu geringe Anzahl, abweichende Form oder geringe Beweglichkeit der Spermien erschwert die Befruchtung.

Störungen des Transports:

  • Blockierte Samenleiter verhindern, dass Spermien in die Samenflüssigkeit gelangen.

Ursachen bei beiden Partnern und ungeklärte Sterilität

In etwa einem Drittel der Fälle sind die Ursachen bei beiden Partnern zu finden. Bleibt eine Ursache trotz umfassender Diagnostik unentdeckt, spricht man von idiopathischer Unfruchtbarkeit.

Lebensstil und externe Faktoren

Starke Schwankungen im Körpergewicht, Nikotin-, Alkohol- und Drogenkonsum sowie sehr hoher Koffeinkonsum können die Erfolgschancen einer Empfängnis reduzieren.

Untersuchungen bei Kinderwunsch

Nach einer ausführlichen Anamnese erfolgt die Abklärung durch Hormonuntersuchungen, Ultraschall, Eileiteraufnahmen (durch Kontrastmittel), Bauchspiegelung oder Gebärmutterspiegelung. Beim Mann gibt das Spermiogramm Auskunft über Anzahl, Beweglichkeit und Aussehen der Spermien; urologische und ggf. genetische Untersuchungen können weitere Ursachen aufdecken.

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Therapien für Frauen

  • Hormonbehandlungen helfen bei Eizellreifungsstörungen.
  • Operative Eingriffe: Myome oder Polypen werden mittels Spiegelungen entfernt, Eileiter können mikrochirurgisch wiederhergestellt werden.
  • Insemination (IUI): Mit Hilfe eines Katheters wird das Sperma direkt in die Gebärmutter eingebracht, um den Weg zur Eizelle zu verkürzen.
  • IVF/ICSI: Falls andere Methoden erfolglos sind, bieten sich künstliche Befruchtungsformen wie die In-vitro-Fertilisation (IVF) oder die direkte Injektion eines Spermiums in die Eizelle (ICSI) an.

Therapien für Männer

  • Wiederherstellung der Samenleiter/operativer Eingriff am Hoden: Liegt eine Azoospermie vor, helfen mikrochirurgische Methoden bei der Spermiengewinnung („testicular mapping“).
  • Bei obstruktiver Azoospermie wird versucht, die Samenleiter wiederherzustellen oder Spermien direkt aus dem Hoden zu entnehmen.

Ablauf IVF/ICSI

Nach Hormonstimulation und Punktion werden die Eizellen im Labor mit den Spermien zusammengebracht. Die befruchteten Eizellen entwickeln sich im Brutschrank zu Embryonen, von denen einige wenige in die Gebärmutter übertragen werden. Weitere Embryonen können kryokonserviert und später verwendet werden.

Risiken und Komplikationen

Neben gelegentlicher Überstimulation der Eierstöcke (OHSS) und möglichen Nebenwirkungen, können Infektionen und Nachblutungen auftreten. Eine Mehrlingsschwangerschaft wird in der Regel vermieden, um Risiken zu minimieren.

Erfolgsaussichten und Kosten

Die Chancen auf eine Schwangerschaft sind vom Alter, der Ursache und dem individuellen Befund abhängig. Die Kosten vieler Behandlungen (z. B. IVF, ICSI) werden meist nicht von der Krankenkasse übernommen, einzelne Diagnostik- oder Operationsmassnahmen können jedoch erstattet werden.

Rechtlicher Rahmen

In der Schweiz regelt das Gesetz zur Fortpflanzungsmedizin die Voraussetzungen zur Durchführung und schützt Patienteninteressen. Für spezielle genetische Diagnosen sind gesonderte Beratungen und Genehmigungen erforderlich.


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FAQ zum Kinderwunsch, Zyklus und Fruchtbarkeit

Wie funktioniert der weibliche Monatszyklus und warum ist er für die Fruchtbarkeit wichtig?

Der Monatszyklus wird durch Hormone wie FSH und LH gesteuert. Sie fördern die Reifung der Eizelle und bestimmen den Zeitpunkt des Eisprungs – das ist entscheidend für eine mögliche Schwangerschaft.

Was sind typische Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch bei der Frau?

Zu den häufigsten Ursachen zählen Hormonstörungen, Eileiterverschlüsse, Myome, Polypen, Endometriose sowie Veränderungen an Gebärmutter oder Gebärmutterhals.

Wie beeinflusst das Alter die Chancen auf eine Schwangerschaft?

Mit zunehmendem Alter nimmt die Fruchtbarkeit wegen genetischer Veränderungen der Eizellen deutlich ab – ab 30 Jahren sinkt die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit pro Monat.

Welche Rolle spielt die Spermienqualität beim Mann?

Eine geringe Anzahl, abweichende Form oder eingeschränkte Beweglichkeit der Spermien sind Hauptgründe für männliche Unfruchtbarkeit. Auch Transportstörungen durch blockierte Samenleiter können die Ursache sein.

Was versteht man unter idiopathischer (ungeklärter) Sterilität?

Wenn trotz umfassender Diagnostik bei beiden Partnern keine konkrete Ursache gefunden wird, spricht man von ungeklärter oder idiopathischer Sterilität.

Können Lebensstilfaktoren die Fruchtbarkeit beeinflussen?

Ja. Übergewicht, Untergewicht, Nikotin-, Alkohol-, Drogen- und hoher Koffeinkonsum verringern die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft.

Welche Untersuchungen sind bei unerfülltem Kinderwunsch sinnvoll?

Hormonuntersuchungen, Ultraschall, Eileiterdarstellung, Bauch- und Gebärmutterspiegelung bei der Frau, sowie Spermiogramm und ggf. urologische bzw. genetische Tests beim Mann.

Welche Therapien helfen Frauen mit Fruchtbarkeitsstörungen?

Hormonbehandlungen, operative Eingriffe zur Entfernung von Myomen/Polypen, mikrochirurgische Wiederherstellung der Eileiter, Insemination (IUI) oder IVF/ICSI.

Wie läuft eine IVF oder ICSI ab und wann ist sie sinnvoll?

Nach Hormonstimulation werden Eizellen entnommen und im Labor befruchtet. IVF/ICSI ist bei gravierenden Fruchtbarkeitsproblemen oder nach erfolglosen anderen Therapien sinnvoll.

Welche Risiken und Nebenwirkungen können bei Kinderwunschbehandlungen auftreten?

Mögliche Risiken sind Überstimulation der Eierstöcke (OHSS), Infektionen, Nachblutungen und selten Mehrlingsschwangerschaften.

Wer trägt die Kosten für IVF, ICSI und andere Behandlungen?

Grundlegende Diagnostik wird oft übernommen, viele Behandlungen wie IVF/ICSI müssen aber privat bezahlt werden. Die Kosten sollten frühzeitig mit der Krankenkasse besprochen werden.

Was muss ich zum rechtlichen Rahmen der Kinderwunschbehandlung in der Schweiz wissen?

Die Fortpflanzungsmedizin ist streng geregelt, insbesondere für genetische Diagnostik und Präimplantationstests gelten gesetzliche Vorgaben und besondere Beratungspflicht.


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